Manchmal frage ich mich…
Wie viele Menschen wachen morgens auf, schauen in den Spiegel und wissen tief in sich – das hier ist nicht mein Leben?
Ich war einer von ihnen. Nur dass ich es zu lange ignoriert habe.

Wuppertal, sieben Geschwister und die Schule der Verantwortung
Ich bin in Wuppertal geboren, als Sohn marokkanischer Eltern, eines von sieben Kindern.
Unser Zuhause war laut, eng, chaotisch – und trotzdem der Ort, an dem ich das Wichtigste fürs Leben gelernt habe:
Niemand kommt, um dich zu retten. Wenn du etwas willst, musst du es selbst anstoßen. Und wenn du fällst, stehst du selbst wieder auf.
Diese Haltung – Eigenverantwortung – war kein philosophisches Konzept. Es war meine Überlebensstrategie.
Vom Klassenclown zum Klassenbesten
In der Schule war ich kein Musterschüler. Ich war der Typ, der zu laut lachte, zu wenig lernte und zu oft auffiel. Bis ein Lehrer etwas in mir sah, das ich selbst noch nicht erkennen konnte. Zum ersten Mal fühlte ich, wie es ist, wenn jemand an dich glaubt – und genau das hat in mir etwas ausgelöst.
Ich begann, selbst Verantwortung zu übernehmen. Innerhalb eines Jahres ging mein Zeugnis von 4,7 auf 1,1. Kein Wunder, kein Zufall – sondern die Folge meiner Entscheidung: aufzuhören, Opfer meiner Umstände zu sein, und anzufangen, mich selbst zu führen.
Modeljahre – Glitzer, Freiheit und eine leise Leere
Danach folgte das Gegenteil von Pflichtbewusstsein: St. Tropez, St. Barth, Tokio, Mailand. Ich arbeitete für eine sehr bekannte Modefirma, flog um die Welt, saß in weißen Lounges mit goldenen Gläsern – das Leben schien perfekt. Nur: Es fühlte sich nicht echt an. Ich war von Glanz umgeben, aber innerlich leer. Ich suchte Bestätigung im Außen, Blicke, Lob. Doch je heller das Licht, desto dunkler der Schatten. Ich spürte: Ich lebte nach fremden Drehbüchern. Und die Hauptrolle in meinem eigenen Film war unbesetzt.

Was ich erst viel später verstanden habe...
Das war nicht das Ziel – das war der Anfang meiner eigentlichen Reise. Ich musste durch all die Oberflächen, um zu begreifen, dass Freiheit nichts mit Orten zu tun hat, sondern mit Ehrlichkeit zu dir selbst. Ich jagte Anerkennung, weil ich mich selbst noch nicht kannte. Und die Leere, die ich füllen wollte, war mein bester Lehrer.

Der Anzug, das Gehalt – und das stille Vakuum
Also zurück zum Gegenteil: Studium, Sicherheit, Konzern.
Ich landete bei der Münchener Rück, leitete ein großes Team, verdiente mehr als je zuvor. Von außen war’s Erfolg. Von innen Stillstand.
Ich erinnere mich an einen Moment im Aufzug – teurer Anzug, glänzende Schuhe, Visitenkarte mit Titel. Und plötzlich dieser Gedanke:
„Wenn du jetzt tot umfällst, was bleibt von dir?“
Vielleicht war das der Beginn meines Erwachens - mit Ende 20. Ich verstand: Das System verkauft dir Sicherheit – und stiehlt dir dafür Freiheit.
Nach sieben Jahren zog ich die Reißleine. Und bekam die nächste Lektion.

Lehrer werden – und selbst weiter lernen
Ich wurde Lehrer an einem Berliner Gymnasium. Ich wollte jungen Menschen zeigen, dass sie alles in sich tragen, was sie brauchen. Aber auch hier merkte ich, wie das System funktioniert: Es belohnt Anpassung und bestraft Mut.
Ich sah, wie Kollegen resignierten, wie Schüler sich klein machten. Ich wollte kein weiteres Rädchen im Getriebe sein. Also begann ich, nach Wegen zu suchen, wie man wirklich frei wird – finanziell, geistig, seelisch.
Vom Unsichtbaren zum Sichtbaren
Nebenbei startete ich YouTube-Kanäle. Anonym. Faceless.
Ich wollte ausprobieren, was passiert, wenn man Systeme hackt, statt sie zu beklagen.
Keiner wusste davon – zu groß war die Angst, zu scheitern oder bewertet zu werden.
Bis zu dem Tag, an dem ich spürte: Wenn du willst, dass sich etwas ändert, musst du dich zeigen.
Mein erstes Interview war mit Daniele Ganser. Alle rieten mir davon ab. Ich tat es trotzdem.
3 Millionen Aufrufe später wusste ich: Authentizität ist das, was bleibt, wenn du aufhörst, gefallen zu wollen.


Vatersein – die ehrlichste Form von Verantwortung
Dann kam meine Tochter – und mit ihr der Wendepunkt, der alles veränderte.
Kinder halten dir den Spiegel hin, vor dem du dich selbst jahrelang versteckt hast. Sie zeigen dir, was echt ist: Liebe, Vertrauen, Präsenz.
Ich wollte, dass sie eines Tages sagen kann: „Mein Vater hatte Mut.“
Nicht, weil ich perfekt war. Sondern weil ich gesprungen bin, auch wenn ich Angst hatte.
Heute:
Millionen Menschen.
Eine Mission.
Heute erreicht mein Kanal Meet Your Mentor bis zu 10 Millionen Menschen pro Monat. Aber Zahlen sind für mich nicht das, was zählt. Was zählt, ist der Moment, in dem jemand schreibt:
„Danke. Dein Video hat mir Mut gemacht, mein Leben zu ändern.“
Ich glaube daran, dass wir alle mit
einem schlafenden Riesen in uns geboren werden.
Das System lullt ihn ein – mit Komfort, Gehalt, Ablenkung.
Doch irgendwann wacht er auf. Und dann beginnt das wahre Leben:
Wenn du aufhörst, Sicherheit
mit Sinn zu verwechseln.
Und wenn du begreifst, dass Eigenverantwortung keine Last ist – sondern der Schlüssel zur Freiheit.
Das ist meine Geschichte. Und vielleicht auch der Anfang deiner.

Denn ich glaube...
Wenn du weißt, wer über dir steht, musst du dir im Hier und Jetzt keine Sorgen machen.
Das ist mein Anker.
Mein roter Faden.
Meine Geschichte.
Euer Simo